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Kartentelefon

Philipp Löhle

2 | ANFANG UND ENDE DES ANTHROPOZÄNS
Komödiantischer Zukunfts-Thriller.
Premiere | 21. September 2023
Vorstellungsdauer | 1h45 | Keine Pause

 
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© Klaus Lefebvre | Tanja Weidner

Seit 300.000 Jahren gibt es den Homo sapiens auf dieser Erde. Und man muss sagen: Wir haben das hier ganz schön versaut. Das Seltsame ist, wir wissen das – und tun nichts. Dabei würden wir doch so gern etwas verändern! Davon erzählt uns Swantje Plunder, eine Nukleartechnikerin der Zukunft, die auch in der Katastrophe noch an die Kraft der Intelligenz glaubt; und die junge Frau mit Namen 42, die als einzige Vertreterin einer verblödenden Menschheit eine Erdnuss aus einer Karaffe herausbekommt; und John, den es auf der Suche nach Solidarität in den Kochtopf vermeintlicher Kannibalen treibt. Sie alle erzählen. Voneinander. Herzzerreißend tragikomische Geschichten, die sich wie eine unendliche Matrjoschka ineinander schachteln. Immer auf der Suche nach einem Ausweg . . .

Ein satirischer Blick in die Zukunft, in der Menschen nur noch Zahlen sind und in völliger Abhängigkeit ihrer Geräte leben.

Autor Philipp Löhle setzt sich nach DIE MITWISSER erneut humorvoll mit der conditio humana auseinander. 2012 hatte er seinen Durchbruch mit »Das Ding« und ist seit 2019/20 Hausautor am Staatstheater Nürnberg. Nach der Uraufführung am 19. November 2021 ebendort ist das WBT das zweite Theater, das ANFANG UND ENDE DES ANTHROPOZÄNS zeigt.

PRESSESTIMMEN

Es ist wie ein buntes, farbiges Feuerwerk: Menschen rennen auf die Straßen, erfreuen sich am Schein bunter Lichter: Doch in Wahrheit zerplatzt hier nicht nur der Lebenstraum Swantje Plunders, sondern es wird auch das Ende der Welt eingeläutet. Swantje Plunder nämlich hatte die Atomkraft als einzig sichere, umweltneutrale Energiequelle ausgemacht. Sie wollte das Problem der Abfalllager lösen, indem sie die Brennstäbe im Weltall entsorgt. Das geht solange gut, bis eine Rakete vorm Eindringen in den Orbit explodiert. Da wurde ein Risiko halt nicht bedacht…

Was passiert mit der Erde, nachdem die Menschheit fast ausgelöscht wurde? Und was für Escape-Strategien gab es schon vorher? Wir erleben eine Menschheit, die völlig verblödet ist. Die Fähigkeit selbstständigen Denkens ist bis bis auf‘s Minimum reduziert. Alle sind abhängig von einem „Gerät“, das verblüffend unseren Mobiltelefonen ähnelt. Zeitlich viel früher verortet, versucht ein Mann, der der US-amerikanischen Landbevölkerung entstammt, den Zwängen der Zivilisation zu entkommen. Er will zu einem ursprünglich lebenden Volk in Ozeanien gelangen - landet schließlich bei scheinbaren Kannibalen. Die erweisen sich aber als sehr friedliebend und haben ihr Menschenfresser-Image nur vorgetäuscht, um in Ruhe leben zu können.

Philipp Löhle führt diese Geschichten in Anfang und Ende des Anthropozäns zusammen, verwebt sie zu einem stringenten Theaterabend. Löhle profiliert sich dabei als durchaus geschickter Konstrukteur. […] Ausstatterin Elke König drapiert auf der Bühne rosa lackierte Holzkästen, die in ihrer Funktion variabel sind - dienen als Fahrzeuge, Flieger und Türen gleichermaßen. Regisseur Florian Bender findet für alle Handlungsstränge mit seinen Akteur*innen jeweils eine komplett andere Körpersprache, einen singulären Gestus. Die Menschen der Zukunft starren auf ihr „Gerät“, gehen und sprechen in grauen Filzanzügen roboterhaft mit abgehackten, hölzernen Bewegungen. Bender gelingt es, ihnen trotz Uniformität Individualität zu verleihen. Das ist eine große Leistung. […]

Dieser Abend überzeugt durch ein durchdachtes Regiekonzept und die darstellerische Leistung. […]
Theater Pur


Satirisches Endzeitspektakel: Das Wolfgang Borchert Theater Münster blickt in die Zukunft der Menschheit und entfaltet mit dem neuen Stück „Anfang und Ende das Anthropozäns“ von Philipp Löhle ein satirisches Endzeitspektakel […]

Swantje Plunder (wunderbar gespielt von Ivana Langmajer), eine Nukleartechnikerin der Zukunft erzählt, schwadroniert und führt Selbstgespräche als sei sie eine Seherin. Sie hat die Vergangenheit als auch die Zukunft der Menschheit klar vor Augen. […]

Swantje Plunder sitzt zu Beginn des Stückes am Bühnenrand vor den letzten Relikten der heruntergewirtschafteten Natur und strickt an einer Art Schal. In ihrem Rücken steckt ein Rotorblatt eines Windrades in der Erde als sei es von einem Riesen als Mahnmal in die Erde gerammt worden. So viel zur großen Hoffnung Windenergie.

Es ist schier unmöglich von „Anfang und Ende des Anthropozäns“ eine Inhaltsangabe zu formulieren, weil die Geschichte aus vielen Geschichten besteht […] Eines aber ist das immerwährende Motiv aller Geschichten: Jeder der Akteure sucht verzweifelt einen Ausweg aus seiner persönlichen Misere und landet am Ende doch im Chaos. […]

Im Zeitraffer zeigt sich: Wir haben das hier ganz schön versaut. Das Seltsame ist, wir wissen das – und tun nichts oder als Einzelne können wir nichts ausrichten. Dabei würden wir doch so gern etwas verändern! Das Stück von Philipp Löhle ist eine Mahnung, die im Gewand einer bitterbösen Komödie daherkommt. […] Das satirische Endzeitspektakel ist eine Art Drogentrip. Dazu passen die poppige Farbe der Bühnenaccessoires und die schrillen Kostüme.

Alle Requisiten und Details des Bühnenbildes lassen sich multifunktional nutzen. Aus einem Bilderrahmen wird ein Fenster, ein Spiegel, eine Schaukel oder es wird zum Guckloch einer Peepshow. Aus einer Art Telefonzelle, die auf der Bühne liegt, wird ein Zimmer, im nächsten Moment eine Gefängniszelle, dann eine Raketenbeobachtungsstation, eine Cocktailbar und sogar ein Flugzeug, mit dem John Allen (Gregor Eckert) auf ein entferntes Eiland zu den Sentilesen entflieht.

Einmal auf den Kopf gedreht und schon bekommt man von der Telefonzelle eine neue Idee. Das Bühnenbild ist eine Art Zauberkasten, ein Geniestreich von Elke König, von der auch die schrillen und abgedrehten Kostüme stammen. […]

Wunderbar […], was Regisseur Florian Bender (sonst einer der Schauspieler des Hauses) und seine hochmotivierten Kollegen aus dem Text gemacht haben. Die Spielfreude von Rosana Cleve, Gregor Eckert, Erika Jell, Ivana Langmajer und Alessandro Scheuerer verdienen einen großen Applaus, zumal sie hier einmal mehr […] in verschiedenen Rollen brillieren. Jeder von ihnen schlüpft in drei oder vier Personen. Und sie kosten ganz offensichtlich jede Szene und jeden einzelnen Auftritt genüsslich aus. […]
Westfalium