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Savyon Liebrecht


Schauspiel. 

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Koproduktion mit dem Schauspiel Dortmund.

Sie ist 18 Jahre und vier Monate alt, er 35, verheiratet und ihr Professor. Sie ist Jüdin, er wird vorübergehend der NSDAP beitreten – und sich dafür später nie entschuldigen. Hannah Arendt und Martin Heidegger. Zwei der größten Denker des 20. Jahrhunderts, zwei der interessantesten Persönlichkeiten. Zwei Menschen, die alles trennte – und die dennoch verbunden waren. Durch eine, in jeder Hinsicht, verbotene Liebe.

50 Jahre später interviewt ein junger Israeli die gealterte Hannah Arendt: Wie kann sie, die Jüdin, noch immer Heidegger verteidigen? Wie kann sie über "das Symbol des Deutschtums" sagen: "Dieser Mann ist größer als seine Taten."? Die kämpferische Politologin Hannah Arendt gerät ins Zwielicht.

Ein berührendes Stück über die vielfältigen Gründe einer unmöglichen und dennoch lebenslangen Liebe.

Die hebräisch schreibende Autorin Savyon Liebrecht wurde 1948 als Tochter polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender in München geboren. Aufgewachsen in Israel studierte sie Philosophie und Literaturwissenschaft und lebt heute als Schriftstellerin in Tel Aviv. Sie gilt als eine der bedeutendsten Erzählerinnen des Landes. In Israel wurde die Autorin 2004 und 2006 als Dramatikerin des Jahres ausgezeichnet. Dennoch wurde ihr Stück DIE BANALITÄT DER LIEBE dort bislang nicht gespielt und kam daher 2007 in Bonn zur Uraufführung.

Regisseur Günther Beelitz war langjähriger Intendant am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Bayerischen Staatsschauspiel München, am Nationaltheater Weimar und am Stadttheater Heidelberg. Zuletzt inszenierte er in Dortmund HOLZFÄLLEN. EINE ERREGUNG von Thomas Bernhard, das im März 2008 am WBT gezeigt wurde. WBT-Intendant Meinhard Zanger hat die Rolle des jungen Martin Heidegger übernommen.




Inszenierung | Günther Beelitz
Ausstattung | Susanne Cholet

Mitwirkende | Johanna Marx [Die junge Hannah Arendt] | Meinhard Zanger [Der junge Martin Heidegger] | Juliane Gruner [Die ältere Hannah Arendt] | Andreas Weißert [Der ältere Martin Heidegger] | Alexander Gier [Rafael Mendelssohn / Michael Ben Shaked, Rafaels Sohn] |

Premiere A | Donnerstag, 2. Oktober 2008
Premiere B | Freitag, 3. Oktober 2008
Beginn 20 Uhr
WBT_SAAL


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PRESSESTIMMEN

Unter der Regie von Günther Beelitz zeigt das Borchert-Theater als Koproduktion mit dem Schauspiel Dortmund eine Inszenierung, die als Ensembleleistung noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.

Westfalenspiegel, 6/2008



Beelitz hat „Die Banalität der Liebe“ als behutsames Kammerspiel auf zwei klug ineinandergreifenden Zeitebenen inszeniert. Dabei stützt er sich auf ein ganz hervorragendes Ensemble.

Ultimo, November 08



Günther Beelitz erzählt die Geschichte in schlichten und auch berührenden Bildern. Er hat richtig erkannt, dass es sich hier um eine Erzählung der leisen Töne handelt. Die Schauspieler erfüllen dies in zum Teil beeindruckender Weise. Einfühlsamkeit und hohe Intensität beherrschen die Aktivitäten auf der Bühne, so dass die Geschichte einer seltenen Verbindung ausgezeichnet über die Rampe kommt. [...]  Viel Applaus für die Darsteller, die auf breiter Front überzeugen.

Theater pur, 11/2008



Dem Schauspiel Dortmund gelingt in Koproduktion mit dem Wolfgang Borchert Theater Münster ein Coup. Unter der Regie von Günther Beelitz ist ein Stück entstanden, welches berührt, zum Nachdenken anregt, jedoch dabei den jüdischen Humor immer bewahren kann.

MSArt (TV Münster) vom Oktober 2008



Im Wolfgang Borchert Theater (WBT) ist ihre Geschichte [von Hannah Arendt und Martin Heidegger, d.R.] in Savjon Liebrechts Stück „Die Banalität der Liebe“ eindrucksvoll auf die Bühne geholt. Die Koproduktion mit dem Dortmunder Schauspielhaus berührt, packt und wirkt nach. [...] Die unterschiedlichen Zeitebenen sind unter der Regie von Günther Beelitz gekonnt verwoben. [...] Fazit: Eine starke Vorlage in einer gelungenen Inszenierung mit guten Schauspielern! Was will man mehr?

Die Glocke, 7.10.08



Regisseur Günther Beelitz verschränkt im Stück „Die Banalität der Liebe“ der israelischen Autorin Savyon Liebrecht, das im vergangenen Jahr in Bonn uraufgeführt wurde, geschickt die Zeitebenen: Die junge Hannah (wunderbar wirbelig: Johanna Marx) ist fasziniert von dem aufstrebenden Philosophie-Professor (gebührend steif und bodenständig gespielt von Intendant Meinhard Zanger) [...]. Die ältere Hannah, grandios nervös und exaltiert gespielt von Juliane Gruner, weiß zu reflektieren, intellektuell zu argumentieren. [...] Beide Zeitebenen kommentieren sich wechselseitig – durch Susanne Cholets reduziertes, klares Bühnenbild unterstützt. Lang anhaltender Applaus im ausverkauften Haus.

Westfälische Nachrichten, 4.10.08



Im Borchert-Theater brachte Günther Beelitz das Stück der israelischen Autorin Savyon Liebrecht in einer ebenso intelligenten wie spannenden Inszenierung auf die Bühne. [...] Meinhard Zanger spielt den Philosophieprofessor als einen etwas steifen, aber durchaus charmanten Menschen [...]. Das Stück ist sorgfältig recherchiert und bewahrt trotz des kritischen Zugriffs eine geradezu wissenschaftliche Neutralität. Diesem Anspruch wird Regisseur Günther Beelitz mit seinem hervorragend agierenden Ensemble gerecht. Eine sehenswerte, zuweilen von hintergründigem Humor getragene Inszenierung, die zum Nachdenken anregt.

Münstersche Zeitung, 4.10.08



Günther Beelitz hat das Stück am Schauspiel Dortmund inszeniert - in einer Koproduktion mit dem Münsteraner Wolfgang-Borchert-Theater [...] Liebrecht montiert die Ereignisse in Arendts Wohnung und die Rückblenden ineinander. Es gibt zweimal Heidegger - neben Meinhard Zanger, dem Intendanten des Borchert-Theaters, gibt Andreas Weißert den Professor - und zweimal Hannah Arendt, Johanna Marx spielt die junge, Juliane Gruner die gealterte [...] Sehr schön spielt Zanger am Anfang den Philosophen in seiner rustikalen Tracht als Womanizer, dem seine Lehre gegenüber der Gelegenheit gleichgültig wird und den einzig die nächste Tuchfühlung interessiert [...] Und so entsteht aus einer diskreten Regie und konzentrierter Darstellung ein Kammerspiel, das überzeugend die Widersprüche zwischen dem Privaten und dem Politischen verhandelt.

Westfälischer Anzeiger, 17.9.08

 

'Die Banalität der Liebe' - nach Arendts 'Banalität des Bösen' – erweist sich als ein hervorragend gebautes Stück, das viel über das Deutsch- und das Jüdisch-Sein erzählt, immer aber eine Liebesgeschichte bleibt und sein Publikum nachdenklich entlässt. In Günther Beelitz' Inszenierung erlebt man eine sich selbst übertreffende Juliane Gruner in der Rolle der älteren Arendt. In der Liebesgeschichte wird Zeitgeschichte (und Gegenwart) in großem Ernst, aber unangestrengt verhandelt. Das dauert zwei Stunden, ermüdet aber nicht eine einzige Minute lang.

Westfälische Rundschau, 15.9.08



Es geht um die Beziehung zwischen der deutschen Jüdin und Intellektuellen Hannah Arendt und dem ehemaligen NSDAP-Mitglied und Philosophen Martin Heidegger. Autorin Savyon Liebrecht erzählt von den Stationen dieser Liebe, die Regisseur Günther Beelitz mit seinem Team zu einem intensiven Spiel verdichtet hat.

Ruhr Nachrichten, 15.9.08



Die Koproduktion wird gesondert gefördert